Innenleben eines Canon 400/2,8 L


Hier gibt es jetzt einen Einblick in das Innenleben von einem regelrechten Monster. Mit 6,1kg gehört das 400/2,8 USM es zu den schwersten Objektiven, die Canon im Angebot hat/hatte. Der USM Aufofokusantrieb war hier nicht mehr funktonsfähig, was diese Traumlinse zu einem sehr teuren und exklusiven Briefbeschwerer macht, da manuelles Fokussieren nur über den Autofokusantrieb möglich ist und von Canon keine Ersatzteile mehr lieferbar sind.

Frontelement ausgebaut

Als erstes trennt man am besten den Objektivkopf ab und halbiert damit das Gewicht, so wird der Rest leichter zu handhaben.

Gehäuse abmontiert

Entfernt man nun die ersten Gehäuseteile so erblickt man einen Teil der Platine, der Rest ist von schwarzem Gewebeband verborgen. Auf der linken Seite sind Schleifkontakte, die zum einen das Ende vom Verstellbereich markieren und zum anderen die eingestellte Entfernungsinformation übermitteln.  Der Bereich von 4m bis Unendlich ist nur grob in vier Bereiche unterteilt. Da das Objektiv wohl selten für Blitzfotografie eingesetzt wird, bei der ETTL2 Messung von nöten wäre, ist eine feinere Unterteilung nicht wirklich notwendig.

Elektronik

Unter dem Klebeband kommt die flexible Platine zum Vorschein. Sie wickelt sich fast komplett einmal um das Objektiv.

Objektivtubus

Der Fokusring lässt sich einfach abnehmen und auch die Stativschelle kann leicht abgeschraubt werden.  Nun hält man den Tubus in Händen, der von der Dimension immer noch wie ein stattliches Teleobjektiv wirkt.

Autofokus Einheit

Enfernt man die Elektronik und auch den Bajonettanschluss, so hat man die AF Einheit ausgebaut. Dies ist das Ersatzteil, das bei einer Reparatur ausgetauscht würde, wenn der AF defekt ist. Darin enthalten sind zwei verkittete relativ große Linsen. Es ist nicht verwunderlich, dass alleine dieses Ersatzteil über 1000 Euro kosten würde, wenn es denn noch erhältlich wäre.

Lichtschranke

Jetzt geht es ans Eingemachte. Die weiteren internen Teile sind von Canon nicht für eine Wartung oder Reparatur vorgesehen, daher sind alle Justage kritischen Schrauben mit Lack versehen und nicht für ein Zerlegen ausgelegt. Enfernt man die Deckkappe, so erhält man Einblick auf die Lichtschranke. Dieser spiegelnde Halbkreis ist aus Glas in das ein ganz feines Strichraster geätzt wurde. Die Lichtschranke zählt nun beim Fokussieren die durchgelaufenen Striche, wodurch das Objektiv Information erhält, wie weit sich der Tubus bereits gedreht hat.

Ring USM

Nun haben wir uns bis zum Ring USM durchgekämpft. Links und rechts vom Anschlusskabel sieht man zwei dunkle Stellen auf dem Ring. Hier wird über eine leitfähige Verbindung die Masselage auf die Oberseite vom Ring verbunden und wie sich zeigte war die Verbindung hochohmig geworden. Nachdem diese Stellen mit Silberleitkleber repariert wurden, ging es an den Zusammenbau vom Objektiv.

Anregung einstellen

Bevor das Objektiv wieder vollständig ist, sollte/muss man die Anregung vom USM einstellen. Die beiden anregenden sinus-Wellen sollen eine Phasendifferenz von 90° aufweisen. Genaueres zum USM Antrieb werde ich später mal hier zum Besten geben.